27. März 2014

Sigma Cuberider Rennrad-Beleuchtung: Zwei mal getestet. Zwei mal #FAIL.

Sehr geehrtes Unternehmen Sigma,

mit Produkten von Euch habe ich früher immer sehr gute Erfahrungen gemacht. Bevor Garmin das Edge heraus brachte, waren es die Bike-Computer aus Eurem Hause, die mir zuverlässig meine Speed, meine Distanz und meine Zeiten angezeigt haben. Gut, in puncto GPS gibt es kein Kraut gegen Garmin, aber Ihr habt ja noch andere Produkte. Leuchtmittel zum Beispiel.

Rennrad-Frontleuchte: Die Sigma Smilux im Test.


Etwa zu der Zeit, als wir uns zum zweiten Mal auf das 24-Stunden-Rennen "Rad am Ring" vorbereiten, muss ich mir Gedanken um eine effizientere Rennrad-Beleuchtung machen. Bei einem 24-Stunden-Rennen wird es nämlich dunkel. Da ich 2011 lediglich mit einer Minifunzel von Cateye unterwegs war, wollte ich für 2012 etwas stärkeres haben. 


Tolles Produkt: Bumm IxionIQ. Gar nicht toll: Sigma Smilux.

Ich entscheide mich für Eure Sigma Smilux. Sie leuchtet hell, für mich jedenfalls mehr als ausreichend hell. Ich fahre mit ihr die Nacht hindurch - und bin sehr zufrieden. Das ändert sich aber 2013. Ich trete wieder beim Zeitfahren Hamburg-Berlin an. Es wird eine geradezu epische Schlammschlacht. Die Eure Lampe nicht überlebt.

Seit diesem denkwürdigen Ritt höre ich, wenn ich nun diese Leuchte einschalten will, nur noch ein verdächtiges kurzes Kistern (Kurzschluss?) und das war es.

Aus. 
Kaputt. 

Genau zwei Fahrten - eine trockene und eine feuchte - hat Euer Produkt gehalten. 30 Euro habe ich für dieses Leuchte bezahlt. Die Busch & Müller Ixion IQ ist nicht nur heller. Sie kann auch ruhig feucht werden. Und sie leuchtet noch immer. 

Doppelte Enttäuschung: Die Rennrad Rückleuchten Sigma Cuberider.


Warum ich Bumm kaufe? Weil ich von Euch doppelt enttäuscht wurde. Ich rede von meinen Rückleuchten. Diese sind, was den Sicherheitsaspekt angeht, meines Erachtens nach noch wichtiger, als die Frontleuchten: Wenn mich nachts von hinten keine Autofahrer sehen können, habe ich gute Chancen, über den Haufen gekarrt zu werden.

Besonders gefährlich: Ich merke nicht, ob und wann mein Rücklicht ausfällt.

2012 fahre ich den Cuberider 2 - Model RL700. Die Leuchte leuchtet sehr hell. Sie ist einfach und sicher am Rennrad zu befestigen. Ich bin hochzufrieden. Doch nach HHB ist auch der Cuberider hinüber. Feuchtigkeit, auch hier, nehme ich an.



Enttäuschend: Der Cuberider II von Sigma.

Was ich mich frage: Regen, das ist ja in unseren Breiten nicht wirklich selten. Sollten dann Eure Produkte nicht auch irgendwie wasserdicht sein? Testet Ihr Eure Produkte nicht auf Nässeschutz? Bei all den Gummidichtungen, dem gummierten An/Aus-Schalter usw. gehe ich davon aus, dass Ihr Eure Produkte auch so entwickelt, dass diese bei Nässe und Regen gefahren werden können. Oder? Macht ja auch irgendwie Sinn. Oder habe ich in der Gebrauchsanweisung (die man natürlich als erstes wegwirft) vielleicht im Kleingedruckten einen "Hinweis" übersehen?

Na, wie dem auch sei. Der erste Cuberider brennt durch. 10 € hat der gekostet. Rücklichter aber, die brauche ich. Also kaufe ich mir ein Neues. Diesmal den originalen Cuberider, den kleinen, eckigen - Model RL401W.

Klein aber ... umständlich. Der Cuberider von Sigma.


Erste Überraschung: Was ist das denn bitte für ein Batterie-Format? A23. Noch nie gesehen. Kosten 4 € das Stück, zwei davon braucht man. Okay, der kleine Cuberider ist wirklich sehr klein. Da brauchts dann auch entsprechende Energiequellen. Aber in der Schublade daheim hat man die A23 nun wirklich nicht.

Ich lege zuhause die Batterien ein - der Cuberider leuchtet sofort auf. 
Ich betätige den Schalter - der Cuberider leuchtet noch stärker.
Wieder den Aus-Schalter - der Cuberider leuchtet wieder schwächer.


Noch enttäuschender: Der Cuberider von Sigma.

Oh man!, denke ich mir: Jetzt ist bei diesem nagelneuen Teil also der Schalter kaputt. Ab Werk! Da ich wenig Zeit habe, es ist Wochenende, ich muss los, bleibt mir nichts anderes übrig, als das Rücklicht so mitzunehmen.

Jetzt wird es richtig absurd: Will ich losfahren, muss ich die Batterien einlegen (es leuchtet schwach) und dann den Schalter betätigen, dann leuchtet es hell. Will ich, dass der Cuberider aus geht, muss ich das ganze Ding vom Rad abbauen, aufhebeln und die Mini-Batterien herausfummeln.

Das. Ist. Richtig. Schrott.

Rücklicht kaputt - nach 50 km. Ohne Regen.


Was mich besonders ärgert, neben der Tatsache, dass ich den Cuberider nicht einmal vernünftig an- und ausschalten kann: Irgendwann fällt das Licht dann (es ist stockdunkel!) aus. Ich bekomme das nur mit, weil mein Begleitfahrzeug mir das per Funk durchgibt. Egal, der Van fährt stetig direkt hinter mir, keine Gefahr also. Aber was wäre gewesen, wenn ich ohne Begleitfahrzeug unterwegs gewesen wäre?

Wenig später "nehme ich das Scheißteil vom Rennrad ab", wie ich es fluchend ausdrücke, und stutze ein weiteres Mal: Nach nur einer einzigen Ausfahrt ist bereits die Gummidichtung ausgeleiert und hinüber sowie eine Schraube aus der Halterung weg geflogen. Noch mal: Das war ein nagelneues Produkt von Euch!


Nachts ohne Rücklicht? Selbstmord!

Dieser zweite meiner Cuberider hätte sich also wahrscheinlich beim nächsten Pflasterstein-Stück eh selbst vom Rahmen verabschiedet. Dass beim Montieren zuhause der Gummiring, mit dem man die Leuchte an der Sattelstütze befestigt, gerissen ist, geschenkt! Ich hatte nämlich noch die richtig guten Ringe von der Garmin-Halterung, die reißen wenigstens nicht. 

Ich fasse also zusammen: Gummi gerissen, Schalter defekt, Dichtung defekt, Leuchten ausgefallen, Halterung defekt. An dieser Leuchte war nichts in Ordnung.

Auch mein zweiter Cuberider kostet 10 €.

Sigma. Ehrlich: Das ist ganz großes Fail. Ich habe 50 Euro in Schrott von Euch investiert. Das ärgert mich. Mit meiner neuen Frontleuchte von Bumm bin ich hochzufrieden.

Ich benötige nur noch eine neue Rückleuchte.

Es wird keine von Sigma sein.



Wie sind Eure Erfahrungen mit der Qualität von Rennrad-Beleuchtungsmitteln? Ich freue mich über Eure Kommentare.

16 Kommentare:

  1. Uups, danke für den Erfahrungsbericht. Hört sich ja nicht so doll an. Und ich hab mir doch neulich extra ein neues Sigma-Beleuchtungsset für die kommenden Nachtbrevets gekauft, weil die Bumm IxionIQ zwar hell und gut, aber auch schwer und gross ist. Bei dem Set war auch die Cuberider 2 dabei - die echt hell ist!

    Was heisst das: Auf jeden Fall - falls möglich - mal bei Regen testen und eine zweite Ersatzrückleuchte mitnehmen. (Vielleicht kommt ja auch noch das Magnic Light rechtzeitig, dann kommt der Rest auf die Ersatzbank)

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    1. ja, nicht so dolle.
      ich fand die leuchtleistungen allgemein sehr gut. nur halt geht das gar nicht, dass die teile nicht mal EINEN regen lang durchhalten!
      echt ärgerlich.

      viel glück mit deinen leuchten & ride safe.

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  2. Ich habe seit mittlerweile 3 Jahren 2x die Sigma Pava auf meinem Lenker wenns in die Nacht geht. Die habe ich direkt beide zusammen gekauft weil ich lieber das Gewicht von zwei Lampen dabei habe, als dass mir im Dunkeln eine ausfällt und ich mich abholen lassen muss bzw. ich bei einem 24h Rennen die Runde abbrechen muss.
    Habe aber mit beiden Lampen bisher noch keine Probleme, lediglich eins der beiden Ladekabel ist aus irgendeinem Grund mittlerweile kaputt. Da ich zwei davon habe stört mich das nicht weiter.
    Hast du mal Kontakt mit Sigma aufgenommen? Soweit ich weiß sind die doch recht großzügig was die Garantie angeht.

    Als Rücklicht habe ich irgendein No-Name BilligTeil. Hat auch schon einige Regen Fahrten mitgemacht. Alles ohne Probleme.

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    1. hi peter,

      danke für deinen kommentar.

      nee, kontakt habe ich keinen aufgenommen. das ist mir ehrlich gesagt zu piefig. ich finde, bei 3 produkten totalausfall bei der ersten nutzung: da will ich gar keinen ersatz haben.

      aber reut mich, wenn du nicht so sch*** erfahrungen hast.

      LG L

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  3. Die Frontlampen von Sigma haben mich nie wirklich gereizt - wobei auch meine Erfahrungen mit Bumm bei den Batterielampen nicht durchweg positiv sind. Die Halterung der Ixon IQ ist ein Ärgernis, denn sie greift irgendwann nicht mehr richtig fest - die Batterien am Lenker in der Lampe ist eh keine gute Idee - die IQ Speed mit abgesetztem Akku finde ich da angenehmer, die Halterung ist um Längen besser. Aber dafür habe ich da an einer meiner beiden einen Wackelkontakt und die Lebensdauer des Akkus ist mit dem (eher simplen) Ladegerät auch nicht so groß (1-2 Saisons). Wasserprobleme gab es dafür noch nie.
    Nach hinten fahre ich den Cuberider II an Rennliege (OK, die ist bei Regen seltens auf der Straße) und am Mountainbike. Am letzteren gibt es Regen, Matsch, Pfützen, +35°C und Sonne und -12°C klirrende Kälte mit Eisschicht. Das hat bisher alles überlebt. Ausgesucht übrigens wegen der Standard AAA-Akkus, das bieten wenige Rücklichter. Also da sind meine Erfahrungen deutlich besser als Deine.

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    1. hi olli,

      das ist, glaub ich, dein erster comment hier, oder :)

      danke für deine erfahrungen. ein wenig wünsche ich mir, was die beleuchtungssituation angeht, mein LR zurück: die edelux und das E3 taillight waren einfach zu gut!

      liebe grüße,
      L

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    2. Ja, Premiere :)
      Nun, es soll Langstreckler geben, die fahren Dynamobeleuchtung am Rennrad (siehe zu dem Thema zum Beispiel auch den Compact Rennraddynamo - wiegt gerade 80g, leichter als Akkus!).
      Gerüchte sagen zudem, der Edelux II (das ist vom Licht um Längen geiler noch als der Edelux) würde auf der SPEZI als Gleichstrom-Version erscheinen ;)

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  4. Ich wundere mich immer wieder über Leute die Hightech Rennräder für viele tausend Euro fahren und dann beim Zubehör (u. a. Licht) so ein billiges Zeug nehmen. Gerade beim Licht, was der eigenen Sicherheit dient, sollte nicht gespart werden. Mit edelux und E3 warst du doch bestens ausgestattet. Also nochmal überlegen welche Unternehmer du mit deinen Käufen unterstützen willst.

    Wie heisst es doch bei John Ruskin: Es gibt nichts auf der Welt, dass nicht irgend jemand schlechter machen könnte... (Gesetz der Wirtschaft)

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    1. hi peter,

      wie geaagt, bisher hatte ich keine schlechten erfahrungen mit sigma. zudem finde ich 10 euro für ein plastikgehäuse mit batterieaufnahme, nen schalter und 3 LEDs nicht grad "billig".

      und ne edelux am rennrad (abgesehen davon, dass du dann dynamo brauchst) für die paar stunden dunkelheit eher etwas übertrieben.

      aber anyway: nun bin ich klüger.

      ist ja auch was.

      ride safe.

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  5. Es gab ja mal die Idee die Dynamopflicht bei Fahrrädern generell anzuschaffen. Man kann sich vorstellen, wieviele Tourenfahrer dann mit mieser Beleuchtung fahren würden! Ich habe an meinem MTB eine BM Lampe, Shimano Nabendynamo und hinten ein zusammen gebasteltes Rücklicht mit normaler Glühlampe. Das Rad wird nicht geschont, geht über Stock und Stein - Matsch alles dabei. Ausfälle NULL!

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  6. Hallo Lars,

    ich kann deine Erfahrungen mit Sigma Lampen und Regen leider teilen. Ich habe schon die dritte Sigma Hiro Rückleuchte. Eine geht einfach nicht mehr an (ohne Regenfahrt), die nächste hat es letztes Jahr bei Rad am Ring nicht mal bis auf die Nordschleife geschafft (noch bei leichtem Regen). Musste dann auf dem Gp Kurs anhalten, einen Helfer anrufen und mir eine Ersatzleuchte bringen zu lassen :-(. Ich habe die Lampe eingeschickt und die Antwort bekommen, dass nichts dran ist. Hab sie zurück geschickt bekommen, ausprobiert, ging nicht an. Da kam ich mir schon ein bisschen verarscht vor. Ich hab dann zu guter letzt eine neue Lampe bekommen, die liegt jetzt bei mir in der Schublade. Ich werde die Sachen von Sigma nicht mehr benutzen.

    Gruß Stefan

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  7. Hi Lars,
    die Probleme mit dem Rücklicht hatte ich auch. Scheint also ein generelles Problem der chinesischen Fabrik zu sein.
    Vorne fahre ich mit einer 1000 Lux-Kanone von Lezyne. Hell wie ein Auto-Scheinwerfer und keine Probleme. Dass Gehäuse ist aus Alu und völlig robust.
    Hinten fahre ich entweder eine 5€-LED aus den Baumarkt (mit 2 AA-Batterien) sowie den generell montiertem Skully-Blinker. Kann ich nur empfehlen. Wiegt nix, hält ewig, Sichtweite 600m.Ahoi, Sven

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  8. Hallo,
    ich besitze ebenfalls das BUMM Ixon IQ Licht und bin damit bisher sehr zufrieden. Lediglich die mitgelieferten Akkus waren sehr schwach und hielten nicht sehr lange, sodass ich diese gegen welche von Duracell austauschen musste. Bisher hat mich das Licht noch nicht im Stich gelassen und die Ausleuchtung ist echt super. Als Rücklicht benutzte ich das Cuberider von Sigma und bin damit sehr zufrieden. Bisher musste ich in den 3 Jahre nur einmal die Batterien austauschen. Zwar fahre ich nicht so oft im dunkeln, bin aber bisher sehr zufrieden mit dem Licht!

    Gruß Marc

    http://marcsfahrradblog.wordpress.com

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  9. Hi Lars,

    Mir passen die Sigma-Leuchten vom Optischen her schon nicht. Schau Dir die Knog Blinder an. Ich fahre mit denen schon seit über einem Jahr bei jedem Wetter. Halten top. Und sind über USB ladbar. Als Frontlicht habe ich eine Mini-Taschenlampe modifiziert und darin sind 14500er Akkus, zwei nehme ich in der Satteltasche mit. Die Betriebsdauer der Lampe ist bei 300 Lumen ca. 45 Minuten, bei 70 Lumen 3 Stunden und bei 5 Lumen (reicht als "Gesehen-werden-Licht") 16 Tage (!). Aber nur mit 14500er Akkus, die Du bei Akkuteile.de inkl. Ladegerät bekommst. Licht sollte DIr als Familienvater was wert sein.

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    1. hi david,

      danke für deine tipps.

      p.s. licht sollte nicht nur familienvätern wichtig sein.

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  10. Ich fahrre seit jahren mit den sigma leuchten habe die Powerled evo, Karma evo. Cubrider 1 + 2 hatte noch nie Probleme mit den leuchten benutze sie am rennrad und am Mtb die leuchten sind schon über 10 jahre alt und funktionieren 1A ich weiß nicht was ihr falschmacht die leuchten haben schon mehrere 24 h rennen mitgemacht auch im Ströhmendem regen und hatte noch nie einen ausfall der leuchten. Grüse vom Night Racing Team. p.S. Wir fahren alle mit Sigma Leuchten.

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